Berechnungen und Erwägungen für die Zusammenführung

Um klare und gut lesbare Ergebnisse zu erzielen, bezieht Dorico Pro verschiedene Faktoren in seine Zusammenführungsberechnungen ein, darunter die Art der Instrumente und die Rhythmik und Tonhöhe der Noten.

Wichtig

Die Aktivierung der Zusammenführung in einem beliebigen Layout in einem Projekt kann den Betrieb von Dorico Pro verlangsamen, da der Prozess eine große Anzahl von Berechnungen erfordert. Daher empfehlen wir Ihnen, die Zusammenführung erst dann zu aktivieren, wenn Sie einen Großteil der erforderlichen Arbeit erledigt haben, etwa die Eingabe von Noten und Notationselementen und das Hinzufügen von Partien.

Die Berechnungen im Rahmen der Zusammenführung umfassen die folgenden Erwägungen und Prozesse:

Instrumente und Spieler

Solo- und Satzspieler in Ihrem Projekt werden separat zusammengeführt. Benachbarte Spieler mit ähnlichen Instrumenten werden automatisch Zusammenführungsgruppen zugewiesen, wenn Zusammenführen aktiviert ist.

Hinweis
  • Wenn ein Solospieler mehrere Instrumente hält, wird nur das erste Instrument in die Zusammenführung einbezogen. Andere Instrumente werden immer in einer anderen Notenzeile angezeigt.

  • Nur Instrumente, die normalerweise in einer einzelnen Notenzeile notiert werden und deren Noten sich in einer einzelnen Stimme befinden, können zusammengeführt werden. Der Grund hierfür ist, dass Noten, die sich bereits in mehreren Stimmen befinden, bei der Zusammenführung zu uneindeutigen Ergebnissen führen können. In Akkoladen notierte Instrumente können nicht zusammengeführt werden. Instrumente mit zusätzlichen Notenzeilen oder Ossia-Notenzeilen können in den Systemen, in denen die zusätzlichen Notenzeilen oder Ossia-Notenzeilen enthalten sind, nicht zusammengeführt werden.

  • Divisi-Notenzeilen können zusammengeführt werden, aber nur, wenn sie zu einem einzelnen Spieler gehören. Zum Beispiel können zwei Violinen-Satzspieler nur zusammengeführt werden, wenn beide Spieler nicht geteilt sind.

  • Ungestimmte Perkussionsinstrumente können nicht zusammengeführt werden. Sie können die Anzeige von ungestimmten Perkussionsinstrumenten in Gesamtpartituren anhand der verfügbaren Perkussions-Kit-Darstellungen ändern.

Zusammenführungsgruppen

Spieler innerhalb einer Zusammenführungsgruppe können je nach ihren Noten und den von Ihnen festgelegten Notationsoptionen zusammengeführt und in einer einzelnen Notenzeile notiert werden.

Standardmäßig weist Dorico Pro benachbarte ähnliche Instrumente derselben Zusammenführungsgruppe zu, zum Beispiel Flöten 1 und 2. Sie können benutzerdefinierte Zusammenführungsgruppen erstellen, um festzulegen, welche Spieler Sie zusammenführen möchten.

Phrasen

Dorico Pro unterteilt jede Partie in Phrasen, da das erforderliche Zusammenführungsergebnis abhängig von der Textur und Dichte der Noten variiert, die sich im Laufe eines einzelnen Stücks ändern können. Jede Phrase wird für sich analysiert, um das beste Zusammenführungsergebnis zu berechnen.

Dorico Pro betrachtet eine Notenfolge zwischen Pausen als einzelne Phrase. Pausen, die durch Bindebögen, allmähliche Dynamikwechsel, Spielanweisungen mit Dauer und ähnliche Elementen überbrückt werden, unterbrechen Phrasen jedoch nicht. Die Zusammenführung kann sich innerhalb von Phrasen nur ändern, wenn diese über System-/Rahmenumbrüche hinausgehen.

Abbildung 1. Zwei Phrasen, die durch eine Pause getrennt werden. Sie haben unterschiedliche Zusammenführungsergebnisse, da die Teile in der ersten Phrase eine unterschiedliche Rhythmik haben.

Die Phrasen aller Spieler werden in jeder zusammengeführten Notenzeile gemeinsam betrachtet, um das beste Zusammenführungsergebnis zu erzielen, indem zum Beispiel erörtert wird, ob Phrasen mit einem einzelnen Notenhals notiert werden können oder separate Stimmen erfordern.

Rhythmik und Tonhöhen

Für jede Phrase werden Rhythmik und Tonhöhen von Noten analysiert. Sind diese Eigenschaften identisch, kann das Ergebnis der Zusammenführung ein Unisono sein. Wenn sie voneinander abweichen, kann die Zusammenführung zu verschiedenen Stimmen in derselben Notenzeile führen.

Notationselemente

Neben Noten werden auch alle anderen Notationselemente berücksichtigt, darunter Artikulationen, Dynamikanweisungen, Bindebögen, Vorschläge, Spielanweisungen, Liedtext, Ornamente und so weiter. Wenn zwei Einzelstimmen zum Beispiel in puncto Rhythmik und Tonhöhen identisch sind, ihre Bindebögen sich jedoch auf unterschiedliche Noten beziehen, werden sie in einer gemeinsamen Notenzeile mit separaten Stimmen zusammengeführt, um sicherzustellen, dass die unterschiedlichen Bindebögen klar notiert sind. Auch wenn sich die Artikulationen von Einzelstimmen unterscheiden, werden sie unter Verwendung von separaten Stimmen zusammengeführt.

Hinweis

Schlüssel und Oktavzeichen wirken sich nicht auf das Zusammenführungsergebnis aus. Spieler, deren Instrumente unterschiedliche Schlüssel und Oktavzeichen haben, können zusammengeführt werden. Die daraus resultierende zusammengeführte Notenzeile nutzt nur die Schlüssel und Oktavzeichen, die zum ersten Spieler in der Notenzeile gehören.

Eigenschaften

Die Eigenschaften von Noten und Elementen werden berücksichtigt; dazu zählt beispielsweise, ob Noten erzwungene Halsrichtungen haben oder ob Bindebögen umgekehrt wurden. Wenn Eigenschaften abweichen, können Einzelstimmen nicht in ein und derselben Stimme zusammengeführt werden.

Taktartangaben and Vorzeichen

Spieler mit unterschiedlichen Taktarten oder Tonarten können nicht zusammengeführt werden.

Verteilen

Noten werden systemweise von links nach rechts zusammengeführt. Die Zusammenführung wird jeweils für das gesamte System berechnet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Spieler nicht am Anfang des Systems in ihrer eigenen Notenzeile und später innerhalb desselben Systems in einer zusammengeführten Notenzeile angezeigt werden können.

Jedes System kann eine andere Zusammenführung aufweisen als benachbarte Systeme, selbst dann, wenn sich eine einzelne Phrase über mehrere Systeme erstreckt. In solchen Fällen werden die einzelnen Teile der Phrase separat betrachtet.

Daher wirken sich Ihre Verteilungseinstellungen sowie die System-/Rahmenumbrüche darauf aus, welche Phrasen zusammengeführt werden, und damit auch auf das Ergebnis der Zusammenführung.

Hinweis

Zusammengeführte Noten erfordern häufig eine andere rhythmische Spationierung als nicht zusammengeführte Noten, damit zum Beispiel die Breite von Noten, die ein kleines Intervall voneinander entfernt sind, lesbar dargestellt werden kann. Daher kann sich die Verteilung im Layout ändern, wenn Sie die Zusammenführung aktivieren.

Tipp

Wenn die automatische Zusammenführung in Dorico Pro Ihren Anforderungen nicht gerecht wird, können Sie die Zusammenführung anhand von Zusammenführungsänderungen ab ausgewählten rhythmischen Positionen und für ausgewählte Zusammenführungsgruppen anpassen. Möglicherweise erreichen Sie das gewünschte Ergebnis allein dadurch, dass Sie Zusammenführungsänderungen verwenden, um neue Phrasen zu beginnen.